Eichenkreuz Oberkotzau

"Indiaca? Was ist denn das bitte?" "Ach ja, ist das nicht das Ding, das unten gelb ist und oben die roten Federn hat?" "Ja, das hab ich auch schon am Strand gespielt! Im Kreis!" "Wie bitte, da gibt es Vereine? Und richtige Turniere???" Richtig, dies sind die normalen Reaktionen, wenn wir von unserer Sportart erzählen. Doch damit soll nun Schluss sein. Denn sie, verehrte Leser, haben nun die Chance, nein, das Privileg, endlich etwas über eine zwar eher jüngere, aber dennoch nicht uninteressante Sportart zu erfahren. Die Rede ist von Indiaca. Und noch eine gute Nachricht! Sie wird nicht nur sonstwo auf den Bahamas gespielt, sondern direkt in eurer Nähe. Also: Ja, Indiaca ist eine wirkliche Sportart. Ja, es gibt richtige Vereine. Ja, es gibt Turniere und wir, der EK Oberkotzau, sind die Saison über auch auf vielen Spielen in unserer Nähe, aber auch weiter weg, vertreten. Kreismeisterschaften für den Raum Hof, Bayern- und Länderpokale, die Deutsche Indiaca-Liga, aber auch Bayerische und Deutsche Meisterschaften sind vor uns nicht sicher. Indiaca kommt ursprünglich aus Südamerika, wird aber schon seit vielen Jahren in Deutschland und anderen Ländern wie in der Schweiz, in Luxemburg, Estland oder Japan praktiziert und dies lässt natürlich leicht darauf schließen, dass es auch Weltmeisterschaften gibt. In Deutschland selbst gibt es drei Sportverbände für Indiacaliebhaber, wobei der CVJM mit Landesmeisterschaften seit 1953 und Deutschen Meisterschaften seit 1968 die größte Indiaca-Tradition aufweist. Der volleyballähnliche Sport mit dem 25 cm großen Handfederball wird in Deutschland von ca. 20 000 Menschen begeistert gespielt. Bedarf an Nachwuchstalenten gibt es natürlich aber nach wie vor.

Man nehme also die Indiaca, ein Netz, Knieschoner, ein Indiacafeld und fünf einsatzbereite Sportler, die der gegnerischen Mannschaft die Indiaca um die Ohren pfeifen wollen. Und zu so einer Mannschaft kannst natürlich auch du gehören! Die grundlegenden Spielregeln entsprechen denen beim Volleyball: Die Indiaca wird von den Spielern einer Mannschaft maximal dreimal mit der Hand geschlagen und so über das Netz gespielt. Fällt die Indiaca im eigenen Feld zu Boden, bekommt die gegnerische Mannschaft einen Punkt (und umgekehrt). Bei "Aus" geht der Spielzug natürlich an die andere Mannschaft. Da die Indiaca aber erheblich leichter ist als ein Ball, sind mit ihr wesentlich rasantere Spielzüge möglich! Unser Indiacaverein, der EK Oberkotzau, gehört zu den eher kleinen Vereinen, doch seit Kurzem wurde zusätzlich eine neue Jugendmannschaft gegründet, die hoffentlich noch weiteres Wachstum für unseren Verein mit sich bringt. Neben dem vierten Platz auf der "Deutschen" letztes Jahr (Kategorie Mixed) wollen wir nun auch bei den vielen Jugendturnieren mitmischen. Natürlich sind aber nicht nur Jugendliche ab der siebten Klasse, sondern auch alle anderen Sportbegeisterten herzlich eingeladen, mit uns gemeinsam zu trainieren, Spaß zu haben und vielleicht noch die Treppchen auf den Turnieren zu erklimmen.

erschienen in der FRANKY, Ausgabe Oktober/November 2009